Wikimedia Soundlogo 5

Das ist der fünfte und vorerst letzte Post bzgl. des Wikimedia Soundlogo Wettbewerbs. Der vorige Post dazu war der Post Wikimedia Soundlogo 4. In diesem Post hier geht es um finale Korrekturen, das Finalisieren und das Einreichen der Soundlogos.

Letztes Feedback verarbeiten

Korrekturschleifen sind unerlässlich, um eine Produktion immer weiter zu optimieren. Entsprechend bekam ich noch weitere Feedbacks zu den Änderungen, die ich gemacht hatte. Teilweise ergaben sich daraus noch einmal relativ drastische Änderungen. So bekam Idee 1 noch einmal eine andere Melodie. Die Idee war, mit Holzbläsern am Anfang des Logos etwas Orientalisches einzuarbeiten, dabei trotzdem das Call&Response Prinzip zu behalten und auch die Quarte wieder einzubauen. Daraus ergab sich diese Version:

Auch für Idee 5 ergab sich noch einmal eine entscheidende Ergänzung. Ich komponierte letztendlich auch dort musikalische Aspekte mit ein, noch mehr angelehnt an ein Orchester, das sich stimmt, und entfernte das Geflüster wieder. Daraus wurde dann:

Allerdings gab es dann noch eine letzte Änderung, die das Gewusel reduzierte und das alles noch etwas ruhiger werden ließ. Diese Version ist unten als erster Kandidat zu hören.

Beste Ideen finden

Nun hatte ich fünf eigenständige Ideen. Viele überschnitten sich in gewissen Elementen zum Schluss. Letztendlich soll ja alles irgendwie für die Wikimedia Foundation stehen. Ich sehe in dieser Konvergenz also ein gutes Zeichen, dass ich mich dem Thema erfolgreich angenähert habe. Da ich für den Wettbewerb unbedingt drei Ideen einreichen wollte, in der Hoffnung somit auch meine Chancen zu erhöhen, musste ich letztendlich aber eine Auswahl treffen. Hierbei entschied ich mich dafür, viele Leute abstimmen zu lassen. Ich suchte die bis dato sechs besten Ideen (inklusive Versionen vor der finalen Korrektur!) noch einmal separat zurecht und erstellte eine Umfrage. Die drei Kandidaten, die daraus hervorgingen waren folgende:

Vielen lieben Dank noch einmal an alle, die mit abgestimmt haben. Die Ergebnisse der Umfrage waren sehr aufschlussreich und haben mir wirklich sehr geholfen!

Bei diesen finalen Kandidaten machte ich noch einen Feinschliff: Schnitt auf die erlaubte Länge, Anpassung der Lautheit, auf Clipping geachtet, Metadaten hinzugefügt. Schließlich reichte ich sie über die entsprechende Website des Wettbewerbs ein. Ein letzte Herausforderung stellte die Längenbeschränkung für die Beschreibung der Einreichung dar. Dort konnte man für die Erklärung, wie man vorgegangen ist und welche Elemente für welche Kriterien stehen, nur jeweils maximal 600 Zeichen eintragen. Zum Vergleich: allein dieser Blogpost hat bereits einige tausend Zeichen!

Reflexion

Insgesamt war dieses Projekt für mich durchaus lehrreich. Ich habe gemerkt, dass eine Produktion durch Feedback von außen sich wundervoll wandelt und dadurch immer besser wird. Auch durch die Umfrage zum Schluss konnte ich mich vergewissern, dass die finale Iteration am besten angekommen ist bei den Abstimmenden. Das freut mich insgesamt schon einmal. Mich freut außerdem, dass ich so viel Feedback bekommen habe. Das ist nicht selbstverständlich, da das teilweise sehr detaillierte Feedback den Leuten, die es verfassen, viel Zeit kosten kann. Vielen Dank noch einmal erneut an dieser Stelle an die jeweiligen Personen!

Schwierig war für mich - und das ist es bei Soundlogos eigentlich immer - die Begrenzung der Länge. Es stellt sich meiner Empfindung nach als unfassbar schwierig heraus, wenn man so viel aussagen soll, aber nur 2-4 Sekunden Laufzeit zur Verfügung hat. Unabhängig davon ist es auch schwierig verschiedene Aspekte gut unter einen Hut zu bekommen. Und das alles sollte letztendlich auch noch stimmig klingen. Also geht es nicht nur darum Ideen zu bekommen, sondern diese auch so umzusetzen, dass es gewissermaßen glaubwürdig und einheitlich klingt.

So gut das Feedback der Leute auch war, gab es hier allerdings auch Probleme. Diese begannen da, wo sich gewisse Feedbacks im Kontrast standen und ich mich fragen musste: "Welches Feedback von denen bringt mich einem guten Ergebnis nun näher?". In so einem Fall ist es gut, wenn man bei einem Projekt eine Instanz hat (i.d.R. der Kunde), die ganz genaue Vorstellungen hat und diese auch zu kommunizieren weiß. Ich als Kreativer bin dann dafür zuständig diese Vorstellungen konzeptionell in meine Fachwelt zu übersetzen und letztendlich umzusetzen.

Wo ich bei Umsetzung bin. Diese hat letztendlich insgesamt 9 Stunden und 13 Minuten gedauert. Im Vergleich zum Aufwand, den ich sonst für Soundlogos hatte, ist das ein normaler bis hoher Wert. Wenn ich Logos für Produktionsmusik-Archive gemacht habe, hatte ich keinen Kunden dahinter. In solchen Fällen war ich um ein vielfaches schneller. Was das euch oder mir letztendlich konkret sagen könnte, wäre einen weiteren Blogpost wert, in dem ich einmal überlege, wie Arbeitszeit und Kunst zusammenhängen könnten.

Ich bin sehr gespannt auf den weiteren Verlauf des Wettbewerbs. Außerdem hoffe ich, dass euch diese Blog-Reihe gefallen hat.

Reihe

Voriger Post in der Reihe: Wikimedia Soundlogo 4

Nachtrag

29.11.2022: Da sich die Wikimedia Foundation nicht bei mir gemeldet hat, gehe ich davon aus, dass meine Einreichungen es nicht in die engere Auswahl geschafft haben. Schade!